10 Anzeichen, dass du es anderen immer recht machen willst

Willst du es allen recht machen?

Wenn du schon ein bisschen mit der Materie vertraut bist, weil du so jemanden in deinem Umfeld hast, um den du dir Sorgen machst oder vielleicht befürchtest du auch, dass du selbst in dieser Hinsicht anfällig bist, dann hast du vielleicht auch schon einmal den Ausdruck "People Pleaser" gehört. Jetzt bitte nicht erschrecken, weil es dafür sogar ein Wort gibt. Unsere menschliche Sprache besteht aus so vielen Worten, dass sich für all und jedes eine Wortentsprechung finden oder kreieren lässt. Was sich genau dahinter verbirgt und welche Anzeichen es gibt, findest du in diesem Artikel.

Was ist ein People Pleaser?

Ein People Pleaser ist jemand, der immer versucht, nett, warmherzig, bescheiden und akzeptabel zu sein. Sie bemühen sich stets, andere glücklich und zufrieden zu machen oder sogar sie zu retten. Häufig zeigt sich dieses Verhalten in der Form des Nicht-Nein-Sagen-Könnens und es anderen Menschen immer recht machen zu wollen.

Es handelt sich dabei eher nicht um ein Helfersyndrom, sondern eher eine Abhängigkeit im Sinne von "Helfe ich dir, so hilfst du mir."

Denn so ganz uneigennützig ist dieses Verhalten nicht. Ein People Pleaser erwartet oftmals eine Gegenleistung für seine Hilfe. 

Suche nach Bestätigung

Wenn wir einen Blick auf Abhängigkeiten werfen, kommt auch sehr schnell die Suche nach Bestätigung in den Fokus. Wer bereitwillig seine Hilfe anbietet, erwartet dafür oft auch Anerkennung. Kommt diese Wertschätzung nicht, geht die Laune in den Keller. Das augenscheinlich altruistische Verhalten, entpuppt sich als etwas völlig Anderes und kann sich bis zu Wut und Zorn steigern. Manch einer fordert regelrecht ein, für seine "freiwillige" Leistung in den höchsten Tönen anerkannt zu werden, doch das ist eigentlich in jeder Beziehung problematisch.

 

Ein People Pleaser geht Konflikten eher aus dem Weg und spricht nicht über seine Wut oder seinen Zorn, was einer freundschaftlichen oder partnerschaftlichen Beziehung oft nicht gut bekommt. Wenn die gewünschte Anerkennung verwehrt wird, entsteht ein inneres Grummeln und stiller Groll und da dies nicht ausgesprochen wird, sucht der People Pleaser einen anderen Weg. Er geht auf Distanz.

Welche Anzeichen für einen People Pleaser gibt es?

Hinter People Pleasing steckt oft ein Selbstwertthema. Wer in der Kindheit schon gelernt hat, dass Wertschätzung und Anerkennung nur mit einer Gegenleistung verbunden sind, übernimmt diese Erfahrung auch ins Erwachsenenleben.

 

Ich stand kürzlich in der Schlange in einem Supermarkt und hinter mir eine Familie mit einem kleinen Jungen. Der Junge bat seine Mutter, ihm einen Lolli zu kaufen, doch sie bürstete ihn mit den Worten ab: "Du warst böse, Mutti hat dich heute nicht lieb." Was lernt dieses Kind daraus? Nur wenn ich angepasst bin, jederzeit gut funktioniere, dann werde ich geliebt. Mir sitzt dieser Schreck immer noch ein bisschen im Nacken. Eine so lapidar dahingesagte Äußerung, kann eine so große Wirkung auf ein Kind haben.

 

Prüfe einmal anhand der nachfolgenden Aussagen, ob bei dir die Geber-Rolle deutlich stärker ausgeprägt ist als die Nehmer-Rolle.

  1. Du hast Verständnis für all und jeden.
  2. Du wünschst dir vor allem Harmonie in deinem Umfeld.
  3. Du möchtest, dass die Menschen dich mögen, denn du hast Angst vor Ablehnung.
  4. Du stellst deine Bedürfnisse immer hinten an.
  5. Du entschuldigst dich häufig.
  6. Du vermeidest Konflikte, wo es nur geht.
  7. Wenn du kritisierst wirst, fühlst du dich sehr verletzt.
  8. In dir schlummern große Versagensängste.
  9. Du passt deine Meinung an die der anderen Menschen an.
  10. Du fühlst dich überfordert, weil du ständig die Aufgaben von anderen übernimmst.

Jetzt bitte keine Panik, wenn dir dieses Verhalten sehr vertraut ist, es geht nicht darum, einen Stempel aufgedrückt zu bekommen, sondern sich dieses Verhaltens bewusst zu werden.

 

Selbstlos zu sein ist eine wertvolle Eigenschaft und doch darfst du mit deinem Verhalten nicht gegen dich selbst arbeiten.

Sorge dafür, dass deine Batterie voll ist, dann brauchst du auch niemanden von außen, der sie dir füllt. Wenn du in der vollen Kraft bist, unterstütze gern die Menschen, die dir am Herzen liegen und die deine Hilfe brauchen. Doch es darf unter deinen Bedingungen geschehen.

Welche Gefahren bestehen?

Wer dazu neigt ins People Pleasing zu verfallen, ist einigen Gefahren ausgesetzt wie z.B. auf Narzissten hereinzufallen, in toxischen Beziehungen festzustecken oder sich emotional sehr stark ausnutzen zu lassen.

Wer seine eigenen Grenzen nicht kennt und die eigenen Bedürfnisse ignoriert, befindet sich viel zu schnell in gefährlichen Situationen.

 

Wie wäre es, wenn du dich selbst genug lieben würdest, um die Anforderungen der anderen an deine Zeit und Energie zurückzuweisen? 

Glaubenssätze von People Pleasern

Glaubenssätze sind verinnerlichte Lebensregeln, die deine Entscheidungen und Verhaltensweisen beeinflussen - sowohl bewusst als auch unbewusst. Du kannst es dir als innere Antreiber vorstellen, die dich einerseits unterstützen, aber anderseits dich auch einengen und belasten können.

 

Glaubenssätze wie diese, prägen das Verhalten von People Pleasern. 

  • So wie ich bin, bin ich nicht liebenswert.
  • Ich bin nicht genug.
  • Die Menschen brauchen mich, um sie zu retten.
  • Es ist egoistisch, wenn ich mich selbst an die erste Stelle setze.
  • Nur wenn ich anderen helfe, werde ich akzeptiert.
  • Ich darf meine Bedürfnisse nicht vor die der anderen stellen, sonst bin ich kein guter Mensch.

Wie kann sich der People Pleaser verändern?

Es ist wichtig, dass du lernst Nein zu sagen. Denn wenn du immer über deine Grenzen hinausgehst, dann übergehst du komplett deine eigenen Bedürfnisse.

 

Stell dir folgende Frage: "Was würde passieren, wenn du Nein sagst?"

 

Ich möchte jedoch, dass du bei der Beantwortung dieser Frage nicht auf die anderen, sondern auf dich schaust. Was könnte in deiner Welt Gutes geschehen, wenn du diese, nicht verplante Zeit, dir schenkst und damit etwas Schönes machst.

 

Wenn du das nächste Mal spürst, dass du ungern ja zu einer Anfrage sagen möchtest, es dir jedoch schwerfällt Nein zu sagen, dann musst du nicht sofort antworten. Wie wäre es, wenn du erst einmal sagst: "Ich muss darüber nachdenken". Dann verschaffst du dir ein bisschen Bedenkzeit und über das Handy per Nachricht abzusagen, geht oftmals leichter als von Angesicht zu Angesicht. 

 

Wenn du etwas verändern möchtest, müssen auch Taten folgen. Selbst wenn es dir am Anfang unangenehm ist, Nein zu sagen oder du dich unwohl dabei fühlst, dann behalte im Hinterkopf, dass es ein neues Feld für dich ist und es sich selbstverständlich erst einmal fremd anfühlen darf. Es ist ein großer Schritt aus der eigenen Komfortzone, doch er kommt dir selbst sehr zu Gute. Nein sagen, lässt sich zum Glück erlernen.

 

Hast du im Blick, wer dich recht häufig um Hilfe bittet?

Bitte prüfe für dich, ob du wirklich den Umgang mit diesem Menschen möchtest.

 

Wenn es dir dann gut gelingt, in bestimmten Situationen Nein zu sagen, dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du auch einen Blick auf deine Selbstliebe werfen solltest. Denn es ist wichtig, dass du gut für dich sorgst. Selbstliebe schließt auch ein, dass du lernen darfst, zu empfangen.

 

Stell dir im Nachgang dieses Artikels einmal die Frage:

WOFÜR WÜRDE ES SICH LOHNEN, DASS DU ES NICHT ANDEREN, SONDERN DIR RECHT MACHST?


Das war gut? Dann lies mal DAS hier:


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Susanne Kruse

Ich habe mein Leben dem Streben nach Bewusstwerdung, Heilung und der Art und Weise, wie wir unser wahres spirituelles Selbst verkörpern, gewidmet und habe es mir zur Aufgabe gemacht, andere zu unterstützen, ihre eigene Wahrheit zu entdecken und ihr volles Potenzial zu entfalten.

 

Seit mehreren Jahren praktiziere ich als Coach, Energetikerin und spirituelle Lehrerin. Ich begleite Einzelpersonen und Gruppen durch Coaching, Workshops und Kurse auf ihrem Weg zu innerer Harmonie und spirituellem Wachstum. 



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Kommentare: 2
  • #1

    Ina (Montag, 21 November 2022 22:03)

    Erwischt. Bei den Glaubenssätzen und der Unfähigkeit, Nein zu sagen. Ich übe ;)

  • #2

    Susanne Kruse (Samstag, 26 November 2022 17:27)

    Liebe Ina, du bist nicht allein. Ich übe auch noch. ;-)