Dein Lebensgefäß: Wie du Prägungen und Erfahrungen transformierst, um dich selbst zu befreien
Stell dir vor, dein Leben ist ein Gefäß, das du seit deiner Geburt bei dir trägst. Am Anfang ist es leer, rein, bereit, mit allem gefüllt zu werden, was das Leben dir bietet. Diese pure Reinheit, Unversehrtheit, Strahlkraft spürt man bei Babys sehr deutlich. Doch mit der Zeit sammelt sich in diesem Gefäß alles an: die liebevollen Worte deiner Eltern, die ersten Abenteuer, die du als Kind erlebt hast, aber auch die verletzenden Momente, die Enttäuschungen und die Glaubenssätze, die du übernommen hast, ohne zu hinterfragen. Dieses Gefäß trägt alles – die leichten, luftigen Erfahrungen, die dich inspirieren, und die schweren, dunklen, die tief auf den Boden sinken und dein inneres Licht verdecken.
Vielleicht merkst du irgendwann, dass dein Gefäß so schwer geworden ist, dass es dich zu erdrücken scheint. Du fühlst dich müde, ausgelaugt, vielleicht gefangen in Mustern, die du gar nicht mehr verstehen kannst. Dann kommt irgendwann der Moment, in dem du dich entscheidest, dein Gefäß bewusst in die Hand zu nehmen und hineinzublicken.
Der erste Blick in dein Gefäß: Mut und Achtsamkeit
Der erste Schritt, um dich deinen Prägungen zu stellen, ist es, den Mut aufzubringen, in dein Gefäß zu schauen. Das kann anfangs erschreckend sein. Du siehst vielleicht, dass der Bodensatz aus alten Ängsten, verletzten Gefühlen und übernommenen Glaubenssätzen besteht, die nie hinterfragt wurden. Hier beginnt der Prozess der Achtsamkeit.
Wir Menschen lassen uns oft unbewusst von unserer Vergangenheit leiten, manchmal sind wir wie ferngesteuert und wiederholen Muster, die tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind.
Achtsamkeit bedeutet, im Moment zu sein und sich selbst zu beobachten, ohne zu urteilen. Es ist, als würdest du mit einer Taschenlampe 🔦 in dein Gefäß leuchten. Du schaust dir an, was sich dort befindet, auch wenn es schmerzt oder unangenehm ist. Das ist der erste Schritt: das Hinsehen und Anerkennen. Dieser Moment ist entscheidend, denn er lässt dich erkennen, dass du mehr bist als der Inhalt deines Gefäßes. Du bist der Träger des Gefäßes, der Beobachter.
Das Entleeren des Bodensatzes: Loslassen und Verstehen
Der zweite Schritt ist das behutsame Entleeren. Es bedeutet nicht, alles auf einmal herauszuschütten – das würde dich überfordern. Bitte beginne mit nur kleinen Schritten 👣, auch wenn du hoch motiviert bist. Vielleicht arbeitest du zuerst mit einer belastenden Erfahrung oder einem Glaubenssatz, der dich immer wieder im Alltag blockiert. Du stellst dich dieser Erinnerung, erkennst sie an und versuchst, sie zu verstehen.
Verstehen bedeutet nicht, etwas zu entschuldigen oder zu verdrängen. Verstehen bedeutet, die Zusammenhänge zu erkennen: Warum hast du diesen Glaubenssatz übernommen? Welche Gefühle sind damit verbunden? Oft kommen tiefere Emotionen wie Angst, Scham oder Trauer ans Licht. Diese Emotionen zu fühlen und auszudrücken, sei es durch Gespräche, Schreiben oder auch kreative Prozesse, ist ein wichtiger Teil der Heilung.
Unterstützung auf dem Weg: Begleitung und Selbstmitgefühl
Selbsterkenntnis sagt sich so leicht, doch dieser Prozess kann sehr herausfordernd sein. Du kannst auf alte Wunden stoßen, die tief verborgen waren. Du musst nicht alles allein bewältigen, hole dir Begleitung, durch Freunde, Therapeuten oder spirituelle Coaches. Du hast bestimmt auch schon erlebt, wie heilsam der Austausch und die Empathie anderer Menschensein können. Sich verstanden zu fühlen und nicht allein zu sein, gibt dir die Stärke, weiterzugehen.
Dabei ist Selbstmitgefühl der Schlüssel. Wenn du auf etwas stößt, das dir Schmerz bereitet, sei sanft mit dir selbst. Sag dir: „Es ist okay, dass ich das gerade fühle. Es ist okay, dass es wehtut.“ Dieses Mitgefühl hilft dir, den Prozess zu verlangsamen und den Bodensatz zu lichten, ohne dich selbst zu überfordern.
Der Raum für Neues: Ein Gefäß der Transformation
Mit jedem Schritt des Entleerens schaffst du Raum. Und dieser Raum ist kostbar. Wenn du alte Prägungen loslässt, entsteht Platz für das, was dich wirklich ausmacht. Hier kannst du beginnen, dein Gefäß bewusst zu füllen – mit neuen Gedanken, die dich stärken, mit Erfahrungen, die dir Freude bringen, und mit der Liebe zu dir selbst.
Es geht in diesem Prozess darum, alte neuronale Verknüpfungen zu lösen und neue zu schaffen. Dein Gehirn lernt, sich anders zu verhalten, wenn du dich entscheidest, neue Wege zu gehen. Diese neuen Wege sind anfangs wie kleine Trampelpfade im Wald – sie sind noch ungewohnt und erfordern Mut. Doch mit der Zeit werden sie zu stabilen Wegen, auf denen du dich sicher bewegen kannst.
Die Reise geht weiter
Der Weg, dein Gefäß zu reinigen und neu zu füllen, ist kein einmaliger Prozess. Es ist eine fortwährende Reise. Manchmal wirst du auf weitere Schichten stoßen, die du zuvor nicht gesehen hast. Doch jedes Mal, wenn du den Mut aufbringst, hinzusehen und loszulassen, wirst du ein Stück freier.
Du wirst erkennen: Du bist nicht deine Vergangenheit. Du bist der Schöpfer deines jetzigen Moments und der Architekt deines Gefäßes. Mit jedem Schritt, den du gehst, leuchtest du tiefer in dich hinein und findest dort nicht nur Schmerz, sondern auch deine innere Weisheit und Kraft. Und genau das macht dein Lebensgefäß zu einem Ausdruck deiner wahren, strahlenden Essenz.
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Susanne Kruse
Ich habe mein Leben dem Streben nach Bewusstsein, Heilung und der Verkörperung unseres wahren spirituellen Selbst gewidmet. Meine Mission ist es, andere dabei zu unterstützen, ihre eigene Wahrheit zu entdecken und ihr volles Potenzial zu entfalten.
Als Coach glaube ich fest an die Kraft von Veränderungsprozessen und kombiniere Business-Wissen mit einem spirituellen Fokus, um einen ganzheitlichen Ansatz für persönliche und berufliche Entwicklung zu bieten. Seit mehreren Jahren begleite ich Menschen auf ihrem Weg zu innerer Harmonie und spirituellem Wachstum – durch Coaching, Workshops und Kurse.
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