Ist Menschlichkeit erlernbar?

Ist Menschlichkeit erlernbar?

Mein Blogartikel ist jetzt auch als Audio verfügbar und ich wünsche dir viel Freude beim Anhören. 🎧



Wenn ich über den Begriff Menschlichkeit nachdenke, verbinde ich dies mit Werten wie Liebe, Hilfsbereitschaft, Gastfreundschaft, Nächstenliebe, Großmut, Milde, Freundlichkeit, Lebensweisheit und Güte.

Ihr habt vor allem in meiner Umfrage Milde, Güte, Großmut und Hilfsbereitschaft genannt.

 

Ich habe irgendwo einmal gelesen, dass jemand Menschlichkeit als „Menschsein für den Menschen“ betitelt hat und dies ist mir in Erinnerung geblieben.

Wo sitzt die Menschlichkeit?

Du findest sie in deinem Herzen – dort, wo du berührt als auch verletzt werden kannst.

 

Wie hat es schon Saint-Exupéry im kleinen Prinzen gesagt: „Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach – man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

 

Wenn wir Herz und Menschlichkeit in Zusammenhang bringen und die Bereitschaft, zeit unseres Lebens unsere Aufmerksamkeit auch auf die Herzens-Bildung zu lenken, so ist auch Menschlichkeit erlernbar.

  

Verkriech dich nicht in die Einsamkeit, wenn du deine Menschlichkeit ausprägen möchtest. Es braucht den Umgang mit anderen Menschen, denn nur durch sie werden wir an unser Menschsein erinnert.

 

Ich wünsche mir mehr Menschlichkeit in unseren Leben und vor allem in der Mitarbeiterführung.

Menschlichkeit in der Führung: Geht das?

Im beruflichen Alltag nehmen Mitarbeiter ihre Vorgesetzten als menschlich wahr, wenn sie empathisch sind, Rücksicht nehmen und respektvoll mit ihren Mitmenschen umgehen. Auch Achtsamkeit, Toleranz und eine positive Einstellung gegenüber anderen Menschen machen die Menschlichkeit aus.

 

Ein Mitarbeiter ist ein Mensch und kein Objekt, welcher als Individuum mit eigenen Interessen, Wünschen und Bedürfnissen ausgestattet ist. Mir ist schon klar, dass sich nicht jeder Wunsch eines Mitarbeiters in der Unternehmenswelt berücksichtigen lässt, dennoch sollten diese nicht rigoros abgewehrt werden.

 

Fühlt ein Mitarbeiter sich als Einzelpersönlichkeit von seiner Führungskraft wahrgenommen, identifiziert er sich langfristig mit seiner Arbeit und seinem Arbeitgeber.

Was können Führungskräfte in dieser Hinsicht tun?

 „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!“ (1. Johannes 2,1-6) steht schon in der Bibel.

 

Einer der wichtigsten Grundsätze sollte sein, seine Versprechen einzuhalten, denn das ist ein Zeichen von Glaubwürdigkeit. Sollte einmal ein Versprechen nicht eingehalten werden können, sind klare, ehrliche und wertschätzende Worte gefragt, ggf. verbunden mit einer Entschuldigung.

 

Was für mich auch noch unbedingt dazugehört, ist Vertrauen. Was nicht ausschließt, dass Kontrolle an einigen Stellen notwendig ist. Vier Augen sehen nun einmal mehr als zwei und die Selbstkontrolle hat auch einen hohen Stellenwert.

Wie kann Menschlichkeit im Unternehmen gelebt werden?

Menschlichkeit ist für mich keine Frage, wer in welcher Hierarchie angesiedelt ist und deshalb mehr oder weniger menschlich sein muss.

Ich orientiere mich daran, „Behandele andere Menschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest.“

Ob im Unternehmen und im privaten Bereich – Was spricht dagegen, einander zu helfen?

 

Du hast es in der Hand. Verhalte dich menschlich und das Klima in deiner Umgebung wird es dir spiegeln.

Wie kann das aussehen?

Ein nettes Lächeln und ein aufmunterndes Wort sind so einfach zu schenken - und immer daran denken – dies ist keine Einbahnstraße. 😉

  

Auch gemeinsam an Lösungen tüfteln, schweißt ungemein zusammen. Das ist nach meiner Erfahrung auch ein sehr guter Weg, um eine angstfreie Fehlerkultur im Unternehmen zu etablieren.

 

Eine gute Portion Humor und über sich selbst lachen können, rundet die ganze Sache noch ab.

 

So genug zur Welt des Business schauen wir einmal hinter die Kulissen der Menschlichkeit.


Ist Menschlichkeit angeboren?

Es gibt hierzu unterschiedliche Sichtweisen. Mich spricht am meisten die Sichtweise von Johann Gottfried Herder an, dass Menschlichkeit nur teilweise angeboren sei und nach der Geburt erst ausgebildet werden müsse.

 

Wie oft wird die Menschlichkeit mit Füßen getreten. Doch wollen wir wirklich so leben?

 

Genauso gut wie wir Menschlichkeit erlernen können, können wir sie auch verlernen. Denn die Feindseligkeit, die Zerrissenheit und das Misstrauen unter den Menschen wächst viel zu schnell.

Unsere Gesellschaft fokussiert Egoismus, Eigenliebe, Eigenwillen und Eigennutz, welches alles in einem gewissen Maße erforderlich ist.

 

Stell dir selbst einmal die Frage: Was geschieht, wenn diese Ausrichtung aus dem Gleichgewicht gerät?

 

Setzen wir Hartherzigkeit, Verharmlosung und Gleichgültigkeit bewusst etwas entgegen.

 

Menschlichkeit kann verloren gehen, aber sie ist auch wiederzufinden.

Gibt es eine Zauberformel für Menschlichkeit?

Um es mit den Worten von Goethe zu sagen: „Werde Mensch, Mensch!“

 

Erst wenn sich unser Herz gewandelt hat, wird sich die Welt verändern.

Was ist zu tun, um Menschlichkeit zu erlernen und zu leben?

Du kannst Menschlichkeit am besten dort lernen, wo sie konkret gelebt wird.

Menschlichkeit lässt sich nicht messen, sondern nur in Werten erweisen.

 

Ich nutze zum Ausklang dieses Blogartikels die Worte von Ernst Ferstl „Solange uns die Menschlichkeit miteinander verbindet, ist egal, was uns trennt.“

Was bedeutet es für dich, menschlich zu sein?


Das war gut? Dann lies mal DAS hier:


Spirituelles Führen – So wirst du zur inspirierenden Chefin!
Welche Führungskompetenzen werden in der Zukunft gebraucht?
Was bedeutet für mich Spiritualität?


Susanne Kruse

Meine Mission ist es, Führungskräfte zu unterstützen, ihre authentische Führungsqualität und spirituelle Tiefe zu entdecken, mit einer perfekten Mischung aus Empathie, Integrität und Verantwortung.

 

In meiner Arbeit verbinde ich Business-Wissen mit spirituellem Fokus als ganzheitlichen Ansatz zur persönlichen und beruflichen Entwicklung.



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Kommentare: 2
  • #1

    Beate (Freitag, 21 Oktober 2022 20:01)

    Liebe Susanne, du hast mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Um deine Frage zu beantworten habe ich mich gefragt wo ich Menschlichkeit erlebe. Und es ist immer dann wenn ich mit Menschen zusammen komme, die bei denen ich mich "gesehen" fühle. Die sich für mich interessieren. Mir in die Augen schauen. Mir zuhören oder sich mir anvertrauen. Wärme und Zeit schenken. Da geht mir das Herz auf �

    Das bringt mich zu einem weiteren Gedanken. Du hast ja auch über das Herz gesprochen... Wenn ich mich verletzt fühle und in diese Verletzung reinfühle, dann stelle ich meist fest, dass nicht das Herz sondern viel mehr das Ego verletzt ist...Angegriffen wurde...sich klein gemacht fühlt... Und das führt dann zu vielen weiteren Gedanken. Warum erlaube ich dem anderen mich zu "verletzen"? Meist war es ja gar nicht dessen Absicht. Ich habe es "nur" so empfunden. Und das führt bei mir dann zur Heilung und zur Entwicklung.

    Denn eigentlich weiß ich: Ich - also meine wahre Essenz, meine Seele - ist unverletzbar.

  • #2

    Susanne Kruse (Freitag, 21 Oktober 2022 21:06)

    Liebe Beate,
    danke für deinen Kommentar. Deine Gedanken sind sehr selbstreflektiert und ich sehe es ähnlich wie du: Unser wahrer Kern ist unverletzbar, doch unsere physische Hülle spürt den Schmerz.
    Stell dir die Frage „Warum triggert es dich?“ Denn alles was uns nervt, aufregt, triggert hat schlussendlich mit uns selbst zu tun.